Der Tag des Klos
Vor 19 Jahren rief die Welttoilettenorganisation – ja die gibt’s – den Welttoilettentag aus. Seither gehört der 19. November der Kloschüssel.
Ehre wem Ehre gebührt – schließlich suchen wir es täglich auf und verbringen etwa 6 Tage pro Jahr auf dem Stillen Örtchen. Auch wenn es in der Vergangenheit oft gar nicht so still war. Die Groß-Latrinen im Römischen Reich waren ein geselliger Ort, an dem bis zu 80 Personen hockend Platz nehmen konnten. Für Menschen mit Paruresis nur schwer vorstellbar – die Angst vor öffentlichen WCs (auch wenn sehr unterschiedlich ausgeprägt) ist keine Seltenheit! Dabei geht es nicht nur um den hygienischen Aspekt, sondern vor allem bezieht sich die „schüchterne Blase“ auf die Anwesenheit anderer Menschen. Ist eben nicht jedermanns Sache, für andere hörbar Wasser zu lassen. Es ist auch nicht jederfraus Sache, das im Stehen zu tun. Obwohl es schon Versuche gab, Damen-Urinale mit Namen wie „Lady Loo“ oder „Lady P“ einzuführen. Im Salzburger Kongresshaus gab es lange Zeit die Möglichkeit, das weibliche Pendant des Herren-Pissoirs zu nutzen, doch es machte sich bei Klogängerinnen ob ihrer Fremdartigkeit eher unbeliebt. Was in anderen Ländern wiederum Norm ist: Wer in asiatischen Ländern das Klosett aufsucht, wird sich bald an die Hockstellung gewöhnen müssen. Ist aber laut medizinischen Studien auch gesünder, verhindert diese Art des Klogangs dank fehlender Klobrille eher die Übertragung von bakteriellen Krankheiten. Über 40% der Weltbevölkerung leiden überhaupt unter dem Fehlen ausreichender sanitärer Einrichtungen und hygienischen Standards. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde der Welttoilettentag auch eingeführt. Also heute einfach mal bewusster den Lokus aufsuchen. Und eine Warnung an jeden, der den Artikel auf dem Handy liest: Angeblich macht jedes 5. Smartphone einen ungewollten Tauchgang in die Kloschüssel.
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