Was man bei Regen in Salzburg tun kann

Wieder einmal durchkreuzt er unsere Pläne … STADTBEKANNT gibt Tipps, wie wir dem Salzburger Regen erfolgreich ein Schnippchen schlagen!

Er ist kein gern gesehener Gast: Er, der einen nassen Schleier vor die Augen legt und die Menschenströme von den Straßen unter die schützenden Dächer spült, er, der in Schnüren vom Himmel fällt: der Salzburger Schnürlregen. Er überrascht uns, er durchnässt uns, er durchkreuzt regelmäßig unsere Ausflugspläne. Deshalb ist es ganz gut, für den Fall der Regenfälle einen Alternativplan parat zu haben: An einem verregneten Tag pilgern wir heute von Museum zu Museum und lassen uns kulinarisch verwöhnen!

Die Tracht zum Frühstück

Gwandhaus Frühstück (c) STADTBEKANNT Zohmann

Gwandhaus Frühstück (c) STADTBEKANNT Zohmann

Erste Station ist das Gwandhaus in der Morzger Straße 31, das nicht nur an sonnigen Tagen einen Besuch wert ist. Hier lässt es sich vorzüglich frühstücken, wie allein schon die klingenden Namen wie „Alpen Aphrodite“ oder „Blumenwalzer“ verraten. Viele Zutaten sind regional und hausgemacht. Anschließend lohnt sich ein kurzer Besuch im oberen Stockwerk. Per Lift geht es zu den Verkaufsräumen, die auch als kleines Museum dienen: Informationstafeln und Exponate verstecken sich zwischen den zahlreichen kunstvoll gefertigten Kleidungsstücken. Auch kann ein Blick von oben in die Schneiderei geworfen werden, wo die Tracht entsteht.

Die zeitgenössische Kunst zum Mittagessen

Nach einem guten Start in den Tag ist der nächste Halt der Salzburger Kunstverein. Beim Schlendern durch die Räumlichkeiten begegnet man zeitgenössischer Kunst in allen erdenklichen Formen – herabhängend auf Plakaten, mit der Wand verschmelzend, durch den Raum hallend… Hier ist man nicht der klassische, passive Museumsbesucher, sondern erlebt die Kunst hautnah. Und das bei freiem Eintritt!

Cafe Cult (c) STADTBEKANNT Zohmann

Cafe Cult (c) STADTBEKANNT Zohmann

Wir biegen einmal rechts ab und plötzlich stapeln sich Bücher und Weinflaschen bis unter die Decke. Hierbei handelt es sich aber nicht um ein Kunstwerk, sondern um das Café Cult. Unter der Woche wird man selbst an Regentagen von Raum und Bedienung gleichermaßen freundlich in Empfang genommen: Dank der Höhe des Raums ist es hell, die Musik ist unaufdringlich angenehm und das Publikum gleichsam der Deko bunt durchgemischt. Wer das soeben Gesehene noch einmal auf sich wirken lassen möchte, kann das bei einer guten Tasse Kaffee tun oder sich von der Tagesgericht-Tafel inspirieren lassen, um hier schon einmal zu Mittag zu essen.

Stefan Zweig zum Kuchen

Schach (c) STADTBEKANNT Zohmann

Schach (c) STADTBEKANNT Zohmann

Nächster Halt, next stop: Mönchsberg. Da niemand gern im Regen dort hinaufmarschiert, nehmen wir den Lift im Tunnel der Altstadtgarage. Er befördert uns auf direktem Weg ins Stefan Zweig Zentrum, wo wir freundlich in Empfang genommen werden. Für 4,00 € steht einem Ausstellungsbesuch nichts mehr im Wege: Wir befinden uns in einem übersichtlichen Raum, der in fünf Stationen einiges über das Leben des Schriftstellers preisgibt. Multimedial arbeiten wir uns durch: Wir studieren originale Schriftdokumente, machen es uns auf der Couch gemütlich und sehen uns Ausschnitte aus dem Film der Schachnovelle an, probieren uns selbst im Schachspielen und lauschen der Stimme Stefan Zweigs.
Wen es anschließend nach Kuchen verlangt, kann ein paar schnelle Schritte vorbei am Festspielhaus machen und über eine Kaffeehausschwelle aus unseren 2010ern hinein in die 1960er stolpern. Im Café Niemetz gibt es genügend süße Versuchungen nach österreichischen Rezepten. (Achtung: DAUERHAFT GESCHLOSSEN)

Fotografie zum Abendessen

Trumerei (c) STADTBEKANNT Zohmann

Trumerei (c) STADTBEKANNT Zohmann

Die Fotografie als Kunst, aber auch als historisches Dokument: Der Fotohof hat immer wieder spannende Ausstellungen zu bieten, die gratis besichtigt werden können. Der eine möchte nähere Erklärungen und kann die hilfsbereiten Galeristen mit Fragen löchern, der andere lässt die Fotografie einfach auf sich wirken. Direkt um die Ecke empfängt einen die Trumerei mit Speis und Trank. Freundliche Bedienung, lockeres Ambiente und ausgefallene wie traditionelle Speisen – dazu gibt’s jeweils eine Bierempfehlung.

Flugzeuge zum Cocktail

An unserer letzten Station prallt der Regen über uns auf 14,5 Meter Höhe auf 1.754 Glastafeln ab und ergießt sich über eine flügelartige Baukonstruktion. Wo wir sind? Im Hangar 7 natürlich! Auch wenn man sich nicht übermäßig für Flugtechnik interessiert – wenn man unter der wie ein Himmelsgewölbe anmutenden Glaskuppel an den historischen und neueren Flugkonstruktionen vorbeischlendert, fühlt man sich kurzzeitig in eine andere Welt versetzt. Die Halle ist einfach schön anzusehen – vor allem auch von der Mayday Bar aus, die einen mit ausgefallenen und köstlichen Cocktails versorgt. So lässt sich ein verregneter, aber dafür ereignisreicher Tag angenehm ausklingen!

Hangar (c) STADTBEKANNT Zohmann

Hangar (c) STADTBEKANNT Zohmann

STADTBEKANNT meint

Ein regnerischer Tag sollte einen nicht daran hindern, aktiv zu sein und hinauszugehen! Schließlich hat Salzburg einige interessante Indoor-Schmankerl zu bieten – unter anderem zahlreiche Ausstellungen und Museen, die oftmals noch dazu gratis zu besichtigen sind. Also sagen wir: Regenmantel und Gummistiefel an und auf ins museale und kulinarische Vergnügen!

 

Hotspots

Gwandhaus Museum – Morzger Straße 31
täglich 10:00 – 20:00 Uhr

Gwandhaus Restaurant – Morzger Straße 31
täglich ab 8:00 Uhr

Salzburger Kunstverein – Hellbrunner Straße 3
Di – So 12:00 – 19:00 Uhr

Café Cult – Hellbrunner Straße 3
Mo – Fr 11:00 – 23:00 Uhr

Stefan Zweig Centre – Morzger Straße 31
Mo, Mi – Fr 14:00 – 16:00 Uhr

Café Konditorei Niemetz – Herbert-v.-Karajan-Platz 11
Mo – Sa 12:00 – 18:00 Uhr
(DAUERHAFT GESCHLOSSEN)

Fotohof – Inge-Morath-Platz 1-3
Di – Fr 15:00 – 19:00 Uhr