Junge Kunst in der Altstadt

„Sophia Vonier“ verkündet seit Kurzem ein Schild in der Wiener-Philharmoniker-Gasse. Hier hat sich eine junge Kunsthändlerin den Traum von der eigenen Galerie erfüllt.   

Es ist ein gut situiertes Plätzchen, das sich Sophia Vonier für ihre Galerie auserwählt hat: Zwischen Festspielhaus und Universitätsplatz zieht der schlicht in Weiß gehaltene Raum Blicke neugieriger Passanten auf sich. Und dabei bleibt es nicht: Einige entscheiden, tiefer vorzudringen und übertreten mit der Tür- womöglich auch die eigene Hemmschwelle.

Ungezwungener Kunstgenuss

Eine Galerie ist da, um erkundet zu werden. Und wer in Sophias persönliche Kunst-Welt eintaucht, darf sich ungezwungen umschauen, die Werke auf sich wirken lassen und auch fragen, wenn er etwas nicht versteht. Die Galeristin steht nur allzu gerne bereit – vielleicht bei einer Tasse Kaffee – über das kunstvoll an Wänden, Türen und Decke Platzierte zu informieren.

Galerie Sophia Vonier / Elisabeth Schmirl, Friedrich Rücker (c) STADTBEKANNT Zohmann

Galerie Sophia Vonier / Elisabeth Schmirl, Friedrich Rücker (c) STADTBEKANNT Zohmann

Passionierter Sprung

Die 29jährige Vorarlbergerin hat in Salzburg Kunstgeschichte studiert. Ihre Arbeit in verschiedenen Galerien wuchs zu einer großen Passion heran, der schließlich der spontane Entschluss zu verdanken war, den entscheidenden Schritt in die Selbstständigkeit zu tun. In rekordverdächtiger Geschwindigkeit wurde Nägeln mit Köpfen gemacht. Und dank des wertvollen Kontaktnetzwerks, das sie sich über Jahre aufgebaut hat, konnte die seit 10 Jahren in Salzburg lebende Galeristin nur wenige Wochen nach diesem lebensverändernden Entschluss ihre erste Ausstellung lancieren.

Sophia Vonier (c) STADTBEKANNT Zohmann

Sophia Vonier (c) STADTBEKANNT Zohmann

Weiblicher Fokus

Die trägt den Titel „lebt und arbeitet in Salzburg“ (13. April – 1. Juni 2019) und präsentiert Werke von sieben Künstlerinnen und einem Künstler aus der Region. Ganz bewusst liegt dabei der Fokus auf weiblichen Kunstschaffenden – denn Frauen sind in Galerien meist unterrepräsentiert. So öffnet in der Wiener-Philharmoniker-Gasse derzeit zum Beispiel Katrin Huber mit ihren farbenfrohen Fenstern auch gedanklich neue Räume und Elisabeth Schmirl kreiert Kunstwerke, die sich mit voranschreitender Zeit optisch verändern und nach mehreren Jahren vielleicht ein neues Bild offenbaren.

Galerie Sophia Vonier / Elisabeth Schmirl (c) STADTBEKANNT Zohmann

Galerie Sophia Vonier / Elisabeth Schmirl (c) STADTBEKANNT Zohmann

Kopfüber ins Kunstvergnügen

Auch in Zukunft wird sich Vonier auf weibliche und österreichische Kunstschaffende konzentrieren. Was nicht bedeutet, dass nicht auch immer wieder Werke internationaler oder männlicher Künstler ihren Weg in die Galerie finden. Aber eines werden die kommenden Ausstellungen auf jeden Fall sein: Außergewöhnlich. Bei Kunstneulingen soll Interesse geweckt werden und versierte Kunstsammler sollen auch einmal Neues und Ungewöhnliches entdecken. Und bei Preisen die bei € 300,- für ein Unikat ansetzen, ist das Ganze auch noch leistbar.

Galerie Sophia Vonier / Martina Mühlfellner (c) STADTBEKANNT Zohmann

Galerie Sophia Vonier / Martina Mühlfellner (c) STADTBEKANNT Zohmann

STADTBEKANNT meint

Nein, es handelt sich nicht um „eine weitere Galerie“ in der Stadt. Galeristin Sophia Vonier präsentiert Neues, Ausgefallenes, legt den Fokus auf Salzburg, Frauen und Jugend. Wer in der Wiener-Philharmoniker-Gasse ist, sollte auf jeden Fall auf einen gemütlichen Plausch oder eine Tasse Kaffee vorbeischauen und die Kunst auf sich wirken lassen.

 

Hotspot

Galerie Sophia Vonier – Wiener-Philharmoniker-Gasse 3
Di-Fr 11:00 – 18:00 Uhr
Sa 10:00 – 16:00 Uhr