Buntes Outdoor-Shopping
Frisches, regionales Angebot, ein netter Tratsch mit dem Mann hinter der Theke, ein flotter Scherz von der Frau am Obststand – damals wie heute ist der Marktplatz ein Ort der Begegnung.
Es herrscht heitere Stimmung am Marktplatz. Waren werden eifrig in Körbe gepackt, während gleichzeitig auch der neueste Klatsch seinen Weg über die Theke findet. An der Ecke versucht ein Kurpfuscher seine Wunderheilmittel an Frau und Mann zu bringen. Die Sonne blinzelt hinter dem Pranger hervor, der anklagend in der Mitte des Platzes aufragt und einen freudig-aufgeregten und gleichzeitig nervösen Schauer durch die Menge schickt – denn gerade wurde ein Gerichtsurteil gesprochen gleich an Ort und Stelle vollstreckt.
So in etwa könnte sich der Markttag in früheren Zeiten abgespielt haben. Denn die Stadt Salzburg verfügt seit mehr als 1.000 Jahren über das offizielle Recht, Märkte zu veranstalten. Während Quacksalber und Pranger glücklicherweise der Vergangenheit angehören, bleiben das rege Markttreiben, die bunten Waren und der Neuigkeitsaustauch bestehen.
Grünmarkt am Universitätsplatz
Der älteste, heute noch bestehende Markt ist der Grünmarkt, der seine Kunden seit 1857 im Schatten der Universitätskirche mit frischem Obst und Gemüse versorgt. Einheimische wie Touristen schätzen das täglich frische Angebot, schlendern von einem Stand zum nächsten und gönnen dem hungrigen Magen zwischendurch das obligatorische Brathendl oder Würstel. Zusatzeffekt: Die beim Essen im Stehen anders geltenden Regeln lassen vielleicht die eine oder andere Würstlbuden-Bekanntschaft entstehen. Und wer samstags im etwas quirligeren Treiben mit dem Strom Richtung Festspielhaus schwimmt, stößt zusätzlich auf den Biomarkt beim Wilder Mann Brunnen.
Auf „unserer“ Schranne
Seit bereits über 100 Jahren ist eines klar: Donnerstag ist Schrannentag! Im Jahr 1906 schmiegen sich die bunten Marktstände erstmals rund um die Andräkirche. Neben ihr befand sich einst ein Kornspeicher, eine so genannte „Schranne“, der der Markt seinen Namen verdankt. Während hier früher hauptsächlich mit Getreide gehandelt wurde, machten es sich Bäuerinnen aus der Umgebung zur Gewohnheit, ihre Produkte direkt an die Passanten zu verkaufen. Auch heute wird hauptsächlich Regionales über die Holztische gereicht. Bei einer Runde um die Kirche passiert der Marktbesucher bunte Schnittblumen, Türme aus handgeflochtenen Körben, das unvermeidliche Obst und Gemüse, aber auch diverse Fleischspezialitäten. Dahinter freundliche Gesichter, einige Stammkunden werden mit Namen begrüßt.
Bio-Bauernmarkt
Zu einem der jüngeren Märkte zählt Salzburgs erster Bio-Bauernmarkt. Über 20 Jahre lang fand er freitags am Papagenoplatz statt, bevor er auf den Kajetanerplatz übersiedelte. Hier kommen vor allem Bio-Fans auf ihre Kosten: Regionales und Gesundes steht im Vordergrund und gehört für viele Salzburger zum wöchentlichen Marktritual. Bio-Gemüse vom Klingerbauer, Produkte der Bio-Hofkäserei Sams, Fleisch der Bio Hof-Metzgerei Hainz und Brot der Itzlingers Biobäckerei finden schnell den Weg ins Einkaufskörberl.
STADTBEKANNT meint
Der Markt-Fan kommt in Salzburg nicht zu kurz: Während der Grünmarkt am Universitätsplatz unter der Woche ein Ganztagsversorger ist, ist der Donnerstag für die Schranne reserviert und freitags verschlägt es Bio-Fans auf den Bauernmarkt am Kajetanerplatz.
Hotspots
Grünmarkt – Universitätsplatz / Wiener-Philharmoniker-Gasse
Mo-Fr 07:00 – 19:00 Uhr
Sa 06:00 – 15:00 Uhr
Schrannenmarkt – Rund um die Andräkirche / Mirabellplatz
Do 05:00 – 13:00 Uhr
Bio-Bauernmarkt Kajetanerplatz – Kajetanerplatz
Fr 08:00 – 13:00 Uhr
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