It’s Cocktail-Time!
Er ist schön anzusehen und vielfältig im Geschmack: Der Cocktail. Einige Salzburger Bars krönen das Mixgetränk zum abendlichen Highlight und servieren ihn in kreativer Weise.
Ein erbitterter Hahnenkampf ist im Gange. Bald wird klar: Ein gefiederter Geselle ist dem anderen deutlich überlegen. Nach Ende des Kampfes wird dem Unterlegenen von Siegerseite eine bunte Hahnenfeder ausgerupft und landet zur Feier des Tages im Getränk. Es wird angestoßen und zwar „on the cocks tail“. So wird die Herkunft des Wortes „Cocktail“ für das beliebte Mischgetränk erklärt. Und die Bezeichnung ist durchaus passend, erinnert das bunte Farbspiel in den abends servierten Gläsern zudem doch sehr an die vielfärbigen Federn des Hahnenschwanzes.
Die kreative Jigger Bar
Wer weiß was ein Jigger ist? Nun, es handelt sich um einen Messbecher zum Abmessen kleiner Flüssigkeitsmengen. The Jigger Bar in der Schallmooser Hauptstraße hat diesen Messbecher passenderweise im Namen und im Logo. Bevor man das, was hier abgemessen und abgefüllt wird, genießt, sollte man sich zuvor die Bezeichnungen der Cocktails auf der Zunge zergehen lassen: „Liquid Porn“, „Dirty Sanchez“ oder „Bleibst du noch zum Frühstück?“ verleiten zu eindeutig zweideutigen Gedanken und finden sich nicht umsonst unter der Kategorie „Schmutziges Bargeflüster“. Auch bei den Zutaten scheint man über den Glasrand hinausgedacht zu haben: So besteht der Cocktail „That dirty ass!“ zum Beispiel aus Rum, Sake, Spicy Pumpkin, Rauchöl und Marillenknödelschaum. Und dann sind auch noch die Gläser was für’s Auge, denn das Getränk wird beispielsweise in paillettenbesetzter Kugel oder in Maya-ähnlichen Statuenbechern serviert. Der Kreativität sind hier offenbar keine Grenzen gesetzt!
Das versteckte Little Grain
Im Sternbräu-Hof befindet sich das Little Grain, das etwas versteckt an die amerikanischen Flüsterkneipen der 1920er erinnert – dort, wo wegen der Alkoholprohibition nur geflüstert werden durfte, um mögliche Passanten nicht auf sich aufmerksam zu machen. Im Inneren herrscht eine urige, amerikanisch angehauchte Stimmung, im vorderen Teil trifft Polstersessel auf Tisch im Holzpalletten-Stil, im hinteren Teil ist die stylische Bar zu erkennen, die sich wie ein perfekt passendes Puzzleteil in die Gewölbeform des Lokals einfügt. Die Getränke-Auswahl, bei welcher dem Gin eine wichtige Rolle zukommt, ist groß und die Barkeeper dementsprechend kompetent und glücklicherweise freudig auskunftsbereit. Die hoffentlich richtige Wahl wird im stilvollen, edlen Glas serviert und unter dem typisch lasziven Blick von Marilyn Monroe genüsslich geschlürft. Eine Cocktail-Bar mit Stil!
Die experimentierfreudige Mentor’s Bar
Man nehme einen Messbecher originaler Barkultur, einen Schuss Kreativität, eine Prise Vintage und garniere das Ganze mit kompetentem Service – der Mentor’s Cocktail ist serviert. Die lockere Stimmung in der Bar in der Gstättengasse ist besonders anziehend. Die Begrüßung fällt aus, als würde man das Heim eines guten Freundes betreten, sofort werden eine Karaffe Wasser und Knabbereien an den Tisch gebracht – die Erstversorgung ist sichergestellt! Dann wird in einem Gespräch über die bevorstehende Getränkewahl diskutiert. Die Karte ist gewollt übersichtlich, denn es muss nicht unbedingt ein Cocktail von der Karte sein. Gerne steht man hier mit Rat und Tat zur Seite und mixt dem Gast einen individuellen Cocktail, der auf persönliche Präferenzen abgestimmt ist. Schmecken wird’s am Ende auf jeden Fall, ist hier doch alles aus frischen Kräutern und frisch gepressten Säften gemacht. Also nichts wie rein ins individuelle Cocktail-Experiment!
Die verzauberte Herbert’s Bar
Und wie soll es von hier aus nun weitergehen? Nun, das hängt zum großen Teil davon ab, wohin man möchte. Nächstes Ziel ist die Herbert’s Bar am Herbert-von-Karajan-Platz, wo der verrückte Hutmacher regiert. Der hat es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht, vor allem Lampen unter den Hut zu bringen: Diese erleuchten sowohl die ebenerdige Ebene als auch die Kellerhöhle, erreichbar per Treppe durch das berüchtigte Hasenloch. Das Ambiente ist also schon einmal sehr kreativ. Und die Namen der vielseitigen Highballs auf der Getränkekarte zerstreuen auch den letzten Zweifel: Wir sind bei Alice im Wunderland, finden sich doch die Grinsekatze Cheshire Cat und The Mad Hatter neben anderen Bekannten auf der Karte. Geschmeckt hat davon jeder einzelne. Also Prost, denn hier heißt es: It’s always Cocktail time!
Die moderne Darwin’s Bar
Der Frühaufsteher unter den Cocktail-Bars ist das Darwin’s in der Steingasse 1. Hier kann man frühmorgens schon genüsslich den ersten Kaffee schlürfen. Zum Cocktail kommt man erst abends, schließlich ist man kein Barbar. Das Ambiente der modernen Bar nimmt einen mit auf die Entdeckungsreise ihres Namensgebers Charles Darwin: Retro-Weltkarten und Aufzeichnungen des Forschers über den Stammbaum des Lebens zieren die Wände, dazwischen durchkreuzen offene Rohre und nackte Glühbirnen im Metallkäfig den Raum. Getränketechnisch werden hier hauseigene Kreationen geboten, die dem klassischen Cocktail das gewisse Etwas verleihen. Unter dem forschenden Blick Darwins, der in Form des Logos an den Säulen prangt, begibt sich der Gast auf eine geschmackliche Entedeckungsreise.
STADTBEKANNT meint
Salzburg verfügt über eine feine Auswahl an ausgefallenen Cocktail-Bars, die aus hochwertigen Zutaten kreative Cocktails über die abendliche Bartheke reichen. Caipirinha, Mojito oder Sex on the Beach werden oft vergeblich auf der Karte gesucht. Stattdessen wird man von individuellen und aus kreativen Zutaten zusammengestellten Kreationen überrascht.
Hotspots
The Jigger Bar – Schallmooser Hauptstraße 44
Di-Do 18:00 – 00:00 Uhr
Fr+Sa 18:00 – 02:00 Uhr
Little Grain – Getreidegasse 34
Di-Sa 17:00 – 00:00 Uhr
Mentor’s Bar – Gstättengasse 3
Mo-Mi 16:00 – 01:00 Uhr
Do-Sa 16:00 – 02:00 Uhr
Herbert’s Bar – Herbert-von-Karajan-Platz 1
Di – Do 17:00 – 00:00 Uhr
Fr – Sa 17:00 – 02:00 Uhr
Darwin’s Bar – Steingasse 1
So-Do 09:00 – 00:00 Uhr
Fr-Sa 09:00 – 02:00 Uhr
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