Liebesgeschichten zum Valentinstag

Der Tag der Verliebten nähert sich mit großen Schritten – Anlass genug, Salzburgs romantischen Orten und Liebesgeschichten einen Besuch abzustatten.

Romeo und Julia, John Lennon und Yoko Ono, Bonnie und Clyde – sie haben sich als Liebespaare bereits einen Namen gemacht. Auch in Salzburg stößt man immer wieder auf schöne Liebesgeschichten, die einen gleichzeitig an romantische Orte entführen.

Wolf Dietrich und Salome

Ihre Liebe war verboten. Er, einer der bedeutendsten Fürsterzbischöfe Salzburgs – sie, die schöne Kaufmannstochter. Aber Wolf Dietrich von Raitenau und Salome Alt liebten einander so sehr, dass sie der gesellschaftlichen Missachtung zum Trotz zusammenblieben. Er errichtete ihr und ihren gemeinsamen zehn Kindern sogar das Schloss Altenau, später bekannt als Schloss Mirabell. Auch heute noch, 400 Jahre danach, strahlt dieser Ort eine romantische Stimmung aus. Hier wagen viele Paare den Schritt in die Ehe, in einem der schönsten Trauungssäle der Welt. Wer noch nicht so weit ist, flaniert mit dem Lieblingsmenschen einfach durch den Garten. Zweisamkeit ist hier zwar nicht garantiert, aber vermutlich gelingt es Verliebten noch am ehesten, die fotowütigen Touristen auszuklammern.

Schloss Mirabell (c) STADTBEKANNT Zohmann

Schloss Mirabell (c) STADTBEKANNT Zohmann

Orpheus und Eurydike

Eine Schlange stand am Beginn ihres großen Unglücks. Durch einen todbringenden Biss entriss sie Orpheus seine geliebte Eurydike. Diese Geschichte spielte sich am 31. August 1617 an einem besonders romantischen Ort ab: Im Steintheater am Hellbrunner Berg. Im Rahmen der ersten dokumentierten Freiluft-Opernaufführung Europas erlebte Monteverdis „Orfeo“ hier seinen Herzschmerz. Heute liegt das Felsentheater wie verwunschen in dem Steinbruch, unauffällig und doch bezaubernd. Die Bühne ist noch da, auch das steinerne „Backstage“ gilt es zu erkunden. Und keine Angst: Sich nach der Liebsten umzudrehen, ist nicht verboten.

Steintheater (c) STADTBEKANNT Zohmann

Steintheater (c) STADTBEKANNT Zohmann

Wer schon einmal in Hellbrunn ist, sollte unbedingt noch zum Monatsschlössl spazieren. Auch wenn es mit keiner großartigen Liebesgeschichte aufwarten kann (es wurde mit eher unromantischen Absichten von Fürsterzbischof Markus Sittikus für Erzherzog Maximilian innerhalb nur weniger Monate errichtet) – der Stadtblick eröffnet eine tolle Aussicht auf Hellbrunn und ein romantisches Panorama über den Süden der Stadt.

Stadtblick Monatsschlössl (c) STADTBEKANNT Zohmann

Stadtblick Monatsschlössl (c) STADTBEKANNT Zohmann

Stefan und Friderike

Nicht alle Liebesgeschichten sind voll von Leidenschaft und großen Gesten. Stefan Zweig versuchte weder seine Frau aus der Unterwelt zu befreien, noch errichtete er ihr ein Schloss. Dafür kaufte er ein Haus, für sich und seine Familie am Kapuzinerberg. Die Briefwechsel zwischen dem Ehepaar lassen keine große Liebesgeschichte erahnen und die Ehe nimmt mit Stefans Sekretärin Lotte ein jähes Ende. Nichtsdestotrotz ist der Kapuzinerberg mit dem Stefan-Zweig-Weg ein romantischer Ort und führt hoch hinaus bis zum Franzsiskischlössl. Für weniger sportlich ambitionierte bietet sich ein weitaus näher gelegenes Plätzchen an, das schnell über die Imbergstiege zu erreichen ist und mit hübsch gelegenen Bänken zum Hinsetzen und Aussicht genießen einlädt.

Kapuzinerberg (c) STADTBEKANNT Zohmann

Kapuzinerberg (c) STADTBEKANNT Zohmann

Eva und Wolfgang

Eine wahnsinnig romantische Liebesgeschichte haben sicher auch Eva und Wolfgang zu erzählen. Nur bleibt diese für uns verschlossen. Sie reiht sich an unzählige andere unerzählte Geschichten, deren Zeugen, die bunten „Liebesschlösser“, meist nicht mehr verraten als Namen und ein Datum. Das Datum der Anbringung am Gitter des Makartstegs und damit die Sicherstellung, dass die Liebe auch für immer hält. Deshalb wird der Schlüssel danach auch sofort in der Salzach versenkt. Urheber dieses Brauchs waren wahrscheinlich Florentiner Studenten, die nach Beendigung des Studiums die Schlösser ihrer Schließfächer an einer Brücke befestigten. Bleibt nur zu hoffen, dass den Salzburger Schlössern nicht dasselbe Schicksal blüht, wie jenen in Paris: Das Gewicht auf der Pont des Arts wurde zu groß, weshalb die Schlösser entfernt werden mussten. Kaum auszumalen, wie viele Beziehungen daran zerbrochen sind.

Makartsteg (c) STADTBEKANNT Zohmann

Makartsteg (c) STADTBEKANNT Zohmann

STADTBEKANNT meint

Salzburg hat einige romantische Plätze anzubieten. Aber oftmals sind es nicht nur die Orte an sich, sondern ihre Verbindung zu einer Liebesgeschichte, die einen Besuch interessant machen. Wir erzählen von einem Fürsterzbischof und einer Kaufmannstochter, von Orpheus und Erydike, von Ehepaar Zweig und vielen anderen Paaren, die sich in Salzburg verewigt haben.