Urkaffee im Andräviertel

In der Wolf-Dietrich-Straße steht die Tür vom Röstzimmer 15 einladend offen. Wie der Name bereits verrät, wird hier geröstet – und zwar der Urkaffee aus Äthiopien.

Wer sich in Salzburg auf die Suche nach gutem Kaffee begibt, wird sicher bald fündig. Eine ideale Adresse für solch ein Begehr ist zum Beispiel die Wolf-Dietrich-Straße 15, wo sich Erna Reichinger vor mittlerweile fast vier Jahren mit dem Röstzimmer eine kleine, duftende Kaffee-Oase geschaffen hat. Dort verwöhnt man mit selbstgeröstetem Kaffee, insbesondere mit dem „Urkaffee“, den Gaumen der Gäste.

Röstzimmer 15 (c) STADTBEKANNT Zohmann

Röstzimmer 15 (c) STADTBEKANNT Zohmann

Komm herein

Das Röstzimmer besticht nicht nur durch den intensiven Kaffee-Duft, der einem bei Betreten des Cafés in die Nase steigt, sondern auch in optischer Hinsicht. Ein wenig scheint es so, als würde man einen Blick in Omas Wohnzimmer werfen: Hübsche Vintage-Möbel sind heimelig unter einer weißen Treppe im Kaffeehaus-Stil arrangiert und laden zum Platznehmen ein. Rechterhand begrüßt die Theke mit Vitrine, hinter deren Glas sich ansprechende Schmankerl präsentieren. Ein Zettel hinter Klarsichtfolie weist den Besucher darauf hin, dass es auch einen weiteren Raum gibt, in welchem dem Kaffeegenuss gefrönt werden kann. Dazu geht es zuerst durch einen Raum mit Werkstatt-Charakter, der die große Röstmaschine beherbergt. Denn hier wird der Kaffee eigenhändig geröstet. Über eine kleine Treppe gelangt man anschließend in ein gemütliches, moderner eingerichtetes Hinterzimmer, das den hübschen Blick auf einen Garten freigibt.

Kaffeezimmer II im Röstzimmer 15 (c) STADTBEKANNT Zohmann

Kaffeezimmer II im Röstzimmer 15 (c) STADTBEKANNT Zohmann

Heute kau‘ ich, morgen röst‘ ich

Nun geht es aber ans Eingemachte – oder besser gesagt ans Aufgebrühte. Eine Besonderheit im Röstzimmer-Angebot ist der „Urkaffee“, dessen Bohne auf Kaffeesträuchern in der ursprünglichen Heimat des Kaffees gedeiht – am Horn von Afrika. Der Legende nach wurde die Wirkung der roten Wunderbohne von einem äthiopischen Hirten aus Kaffa entdeckt, dem die aufputschende Wirkung bei seinen Ziegen auffiel. Als er die vermeintliche Beere probierte, fiel er selbst in einen euphorischen Zustand. In dieser Verfassung traf er auf einen Mönch, der ebenfalls probierte und munter eine längere Gebetsstunde abhielt. Auch andere Mönche konnten dank der Früchte längere Andachten besser bewältigen. Und so verbreitete sich das Getränk. Es sollte aber noch bis zum 13. Jahrhundert dauern, bis man bemerkte, dass der Kaffee geröstet und aufgebrüht am bekömmlichsten ist. Und in dieser Form wird er natürlich auch in Ernas Röstzimmer aufgetischt.

Urkaffee im Röstzimmer 15 (c) STADTBEKANNT Zohmann

Urkaffee im Röstzimmer 15 (c) STADTBEKANNT Zohmann

Der überraschend fruchtige Geschmack des Urkaffees unterscheidet ihn von anderen Kaffeesorten. Ein wenig erinnert das mokka-ähnliche Aroma an Schokolade. Die Bohnen des Urkaffees werden in Äthiopien auf 1.300 bis 2.100 Meter Höhe biologisch angebaut und handgepflückt. Das im Röstzimmer angebotene Produkt ist fairtrade, denn der Rohkaffee wird direkt bei den Bauern gekauft und anschließend in Salzburg schonend geröstet. Im röstfrischen Angebot stehen zudem der kräftig-vollmundige Yirgacheffe, der mildere Jimma und eine Mischung aus beiden, der Jidja.

Röstmaschine (c) STADTBEKANNT Zohmann

Röstmaschine (c) STADTBEKANNT Zohmann

Da war noch was

Und das ist längst nicht alles. Im Regal beim Eingang gibt es ein Waldviertler Mohnöl, Kaffeegewürz und schmackhafte sowie ausgefallene Fruchtaufstriche und Marmeladen, wie zum Beispiel „Omas Marmeladentopf“ mit Pfirsich und Aperol. In Körben finden sich liebevoll arrangiert Schokoladen wie die Tiroler Edle aus Landeck. Auch Sonnengläser aus Südafrika, Coffee To Go Becher und hübsche Tassen stehen zur Wahl und machen es einem schwer, das Röstzimmer mit leeren Händen zu verlassen.

STADTBEKANNT meint

Im Röstzimmer 15 in der Wolf-Dietrich-Straße duftet es verführerisch nach Kaffee. Und zwar nicht nach irgendeinem, sondern nach dem „Urkaffee“. Diese Sorte wird in Äthiopien, dem Ursprungsland der Bohne, biologisch angebaut und direkt von den Bauern gekauft. Dann wird im Röstzimmer, wie der Name sagt, selbst geröstet. Klein und fein, mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, bietet das Lokal eine ideales Kaffeegenuss-Ambiente.

 

Hotspot

Röstzimmer 15 – Wolf-Dietrich-Straße 15
Mo-Mi 08:00 – 18:00 Uhr
Do-Fr 09:00 – 18:00 Uhr