Ausflug ins Seen-Idyll 

Raus aus der Stadt und einfach mal die Seele baumeln lassen – das funktioniert besonders gut an den türkis-blauen Seen im Bluntautal.

Vom Gasthof Göllhof über die Bluntauseen bis zum Bärenwirt – auch wenn das Tal über zahlreiche unterschiedliche Wanderwege verfügt, bleiben wir heute erst einmal bei dieser kleineren Spazierrunde. Mit dem Auto gelangt man in etwas mehr als einer halben Stunde zum sechs Kilometer langen Bluntautal bei Golling. Ein großer Parkplatz nahe des Göllhofs beherbergt das Fahrzeug gegen Entrichtung eines bescheidenen Obolus von € 2,50. Nun steht einem flotten Spaziergang nichts mehr im Wege.

Bluntausee (c) STADTBEKANNT Zohmann

Bluntausee (c) STADTBEKANNT Zohmann

Wo sich Feldhase und Rotfuchs „Gute Nacht“ sagen

Die Bluntaustraße führt den Genussspaziergänger zu einer kleinen Brücke, die ihn sogleich vor die Wahl stellt: Nach links führt an der Südseite des Tals ein breiterer Forstweg, nach rechts ein naturbelassener Wanderweg. Es ist einerlei, denn beide Weg leiten zum heiß begehrten Ziel, zu den Bluntauseen. Unterwegs kommt man immer wieder in den Genuss farbenfroher, flatternder Wegbegleiter, denn das Tal bietet der Hälfte aller Schmetterlinge des Bundeslands Salzburg eine friedliche Heimat. Neben Apollo- oder Scheckenfalter, die sich ungeniert präsentieren, versteckt sich aber auch allerlei anderes, scheueres Getier im Walddickicht: Feldhase, Rotfuchs, Feuersalamander, Kreuzotter und Buntspecht haben entschieden, sich heute nicht zu zeigen. Dafür wird uns später eine einsame Kuh ein Stück entlang des Forstwegs begleiten. Und ein treuer, wenn auch unerwünschter Begleiter will uns gar nicht von der Seite weichen: Die lästige Bremse. Nach knapp 25 Minuten gelangen wir zu den zwei malerischen, glasklaren Bluntau-Seen, die den Schneibstein gekonnt auf den Kopf stellen.

Oberer Bluntausee (c) STADTBEKANNT Zohmann

Oberer Bluntausee (c) STADTBEKANNT Zohmann

Wo man sich Petri Heil wünscht

Vielleicht hört man hier das eine oder andere Petri Heil! Angler wünschen mit diesem tradtionellen Gruß einander den Fangerfolg der legendären Fischzugsgeschichten von Petrus. Ein paar Fischer haben es sich bereits am See gemütlich gemacht, in freudiger Erwartung auf Regenbogenforelle, Goldforelle, Stör, Bachsaibling und Co., die sich im glasklaren Wasser tummeln. Die Jagd – und zwar nicht nur die auf Fische – hat im Bluntautal eine längere Tradition. Einige der insgesamt 227.769 Tiere, die vor dem Gewehrlauf des Erzherzogs Franz Ferdinand ihr Leben lassen mussten, stammten von hier. Leidenschaftlich gern jagte der österreichische Thronfolger in diesem Tal – manchmal soll er bei einer Treibjagd bis zu 100 Tiere geschossen haben. Nun aber Schluss mit diesen düsteren Gedanken – wir folgen der Einladung eines malerischen Bankerls und lassen im Sitzen den Alltagsstress von uns abfallen.

Fisch im Bluntausee (c) STADTBEKANNT Zohmann

Fisch im Bluntausee (c) STADTBEKANNT Zohmann

Wo der Bär steppt

Vorerst sattgesehen und trotzdem mit knurrendem Magen lassen wir die Seen hinter uns und folgen der Bluntaustraße weiter bis zum Bärenwirt. Nomen est omen: In früheren Zeiten soll es im Tal auch Bären gegeben haben. 1523 wurde das Jagen und Fangen von Meister Petz und Isegrim offiziell erlaubt. Wer heute einem Bären im Bluntautal begegnen möchte, sollte sich in den Monaten Juni und Juli nächtens auf die Lauer legen. Dann entdeckt man vielleicht den Augsburger Bär. Dunkelbraun und gelb flattert er durch die Luft, mit einer beachtlichen Flügelspannweite von 80 Millimetern. Den bärigen Nachtfalter haben wir leider verpasst, dafür lockt der gemütliche Gastgarten am Rande des Torrenerbachs. Auf Schildern wird der Natur-Apfelsaft vom Bio-Bauernhof und der „sehr bekömmliche“ Most beworben. Wir lassen uns eine Portion Pommes und einen großen Salat in der Sonne schmecken. Picknick-Liebhaber können übrigens auch noch etwas weiter spazieren, Richtung Wasserfälle, wo immer wieder idyllische Wiesenflecken zum Rasten einladen. Nach dem kulinarischen Teil geht es nun wieder zurück Richtung Parkplatz. Etwas schläfrig geworden, kommt der Armkneipp-Brunnen am Wegesrand gerade recht. 20 Sekunden pro Arm unter dem eiskalten Wasser sind kaum auszuhalten, beleben aber die Geister für die Heimfahrt.

Bärenwirt (c) STADTBEKANNT Zohmann

Bärenwirt (c) STADTBEKANNT Zohmann

STADTBEKANNT meint

Die Bluntauseen haben großes Lieblingsplatz-Potenzial. Mit dem türkis-blauen Wasser, in dem sich die malerische Landschaft spiegelt, dank der Abgeschiedenheit und den lebhaften tierischen Bewohnern des Tals lässt es den Alltagsstress vergessen. Hungrige Gäste finden Verköstigung im Göllhof und im Bärenwirt.

 

Hotspots

Gasthof Göllhof – Bluntaustraße 56
Mi-Mo 11:00 – 14:00 Uhr / 17:00 – 20:30 Uhr
(Jausenkarte auch am Nachmittag)
Dienstag Ruhetag!

Bärenwirt – Bluntaustraße 145
Fr-Di 10:00 – 17:30 Uhr
Donnerstag Ruhetag!