Von der Wallfahrtskirche Maria Gern auf die Kneifelspitze

Wer die Kneifelspitze in Berchtesgaden erklimmt, wird mit einem idyllischen Wanderweg über bunte Blumenwiesen und gemütliche Waldwege sowie mit einem traumhaften Bergpanorama-Blick belohnt.

Wanderlustige Salzburger zieht es immer wieder ins schöne Berchtesgaden. In der Gemeinde Maria Gern bildet die gleichnamige Kirche den Ausgangspunkt für eine hübsche, etwa 2 ½ stündige Wanderung auf die Kneifelspitze.

Weg 17 Richtung Kneifelspitze (c) STADTBEKANNT Zohmann

Weg 17 Richtung Kneifelspitze (c) STADTBEKANNT Zohmann

Marias Kleiderschrank

Das ausgenommen hübsche Rokoko-Kirchlein Maria Gern wusste man schon im 17. Jahrhundert zu schätzen: Denn bereits damals suchten zahlreiche Menschen die kleine Kapelle mitten im Wald auf und tranken das Wasser aus dem dortigen „Frauenbründl“, auf dessen heilende Kräfte sie vertrauten. Ein gewisser Wolfang Hueber schließlich löste mit seiner geschnitzten Maria mit Kind einen kleinen Wallfahrtsboom aus, was der kleinen Kapelle zum Verhängnis wurde. Sie musste einem größeren Bau Platz machen, in dessen Innerem sich die Madonna heute sichtlich wohl fühlt. Kein Wunder, ist sie doch stolze Besitzerin einer beachtlichen Garderobe aus mehr als 20 unterschiedlichen Gewändern, in die sie je nach Anlass gehüllt wird. Vom Kindlein indes ist nicht viel zu sehen, denn es wird vom barocken Prunkkleid verdeckt.

Wallfahrtskirche Maria Gern (c) STADTBEKANNT Zohmann

Wallfahrtskirche Maria Gern (c) STADTBEKANNT Zohmann

Stinkender Hainlattich trifft Schachbrettfalter

Nach diesem anfänglichen Intermezzo beginnt nun die Wanderung mit einem kurzen, steilen Anstieg hinter der Kirche. An der ersten Weggabelung wenden wir uns nach rechts Richtung Marxenhöhe und folgen der Route 17 zur Kneifelspitze über Kneifellehen. Nach einem Waldstück eröffnet ein Drehtor den Weg über eine idyllische Blumenwiese. Immer wieder machen Schilder am Wegesrand auf sich aufmerksam, die Lehrpfad-ähnlich über Flora und Fauna der Umgebung informieren. So lernt der wissbegierige Wanderer beispielsweise blumige Namen wie „Ährige Teufelskralle“, „Nesselblättriger Ehrenpreis“ oder „Quirlblättriger Weißwurz“. Außerdem weiß er, dass es sich bei dem vorbeiflatternden gelb-schwarz-karierten Schmetterling um einen „Schachbrettfalter“ handelt und dass es wohl die Feldgrille ist, die ihm auf seinem Weg mit ihrem „tri tri tri tri“ ein fideles Wanderkonzert beschert.

Kneifellehen (c) STADTBEKANNT Zohmann

Kneifellehen (c) STADTBEKANNT Zohmann

Panorama mit Spinatknödel

Auch dem nächsten Wegweiser folgen wir Richtung Kneifellehen und passieren dann bald das idyllisch gelegene Anwesen. Danach zweigt der Weg nach links ab und ein Waldweg führt nun bis zur Spitze: Hoch oben auf 1.189 Metern thront die Paulshütte. Das dortige Gipfelkreuz verkündet: „Wen Gott lieb hat, den läßt er fallen in dieses Land“. Und hat damit nicht unrecht: Von den Sonnenterrassen der Hütte aus eröffnet sich ein traumhaftes Bergpanorama.

Sonnenterrasse der Paulshütte (c) STADTBEKANNT Zohmann

Sonnenterrasse der Paulshütte (c) STADTBEKANNT Zohmann

Nun knurrt bereits der Magen. Glücklicherweise sorgt Familie Datz dafür, dass es erschöpften Wanderern an nichts fehlt. Ab 11:00 Uhr kommen diese in den Genuss von Berchtesgadner Hausmannskost. Eine Tafel an der Selbstbedienungstheke verrät, dass heute unter anderem Käsespätzle, Spaghetti, Rahmgeschnetzeltes und Spinatknödel aufgetischt werden. Letztere landen gemeinsam mit Nussbutter und Parmesan auf unserem Teller. Definitiv die richtige Wahl, bieten sie doch gemeinsam mit dem Augenschmaus, den uns Watzmann, Hoher Göll und Co. bescheren eine äußerst schmackhafte Mahlzeit. Gut gesättigt und sonnengebadet geht es anschließend denselben Weg wieder zurück.

Spinatknödel auf der Paulshütte (c) STADTBEKANNT Zohmann

Spinatknödel auf der Paulshütte (c) STADTBEKANNT Zohmann

STADTBEKANNT meint

Die Kneifelspitze in Berchtesgaden ist eine wunderschöne Wanderung, für die in etwa 2 ½ Stunden Gehzeit einberechnet werden sollte. Der Weg führt über idyllische Blumenwiesen und Waldwege, die an ihrem Wegesrand immer wieder mit Tafeln aufwarten, die bereitwillig über Flora und Fauna der Umgebung informieren. Auf der Kneifelspitze erwartet einen ein traumhafter Panoramablick, der gemeinsam mit einer Mahlzeit der Paulshütte auf der Sonnenterrasse genossen werden kann.

 

Wo wir waren

Berggaststätte Kneifelspitze / Paulshütte – Kneifelspitzweg
Mitte März – Anfang November
Täglich 09:00 – 18:00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten

Parkmöglichkeiten
Eine Handvoll Parkplätze findet sich vor der Kirche Maria Gern. Größere Parkplätze gibt es 740 Meter nach der Kirche oder unter dem Lauchlehen am Kneifelspitzweg (Zufahrt von Maria Gern).